Der Betrieb wurde von Männern gegründet, die die Nachkriegszeit und die Industrialisierung der 60er Jahre miterlebten und sich damals die Ärmel hochkrempeln mussten. Heute ist das Unternehmen weltweit tätig und respektiert dabei noch immer jene Werte, auf deren Basis es gegründet wurde. Wie ein Baum, der blüht und sich verzweigt, dabei aber die Wurzeln fest im Boden verankert, so schätzt auch IFI seit jeher die Schönheit und Bedeutung seines Gründungsorts, mit seinen Menschen, Berufen, seiner Kultur, seinen Passionen und seiner Landschaft zwischen dem Meer und den Bergen. Ein Gut, das mit Verbundenheit und Dankbarkeit stets an die Verantwortung erinnert, dass die Menschen dazu beitragen müssen, es zu schützen und zu würdigen.
Der Band „IFI. Cinquant’anni con il nostro territorio“, (IFI. Fünfzig Jahre mit unserer Region) entstand unter Zusammenarbeit mit dem Hochschulinstitut ISIA (Istituto Superiore Industrie Artistiche) in Urbino und ist eine Sammlung der Prinzipien und Werte, die die Tätigkeiten des Betriebs seit 1962 inspirierten. Anschließend einige Auszüge.
Am 22. Mai 2011, einem Sonntagvormittag, wurde im Beisein des Bürgermeisters von Pesaro Luca Ceriscioli, dem Präsidenten der Provinz Matteo Ricci sowie den Gemeindereferenten Andrea Biancani und Rito Briglia ein Rad- und Gehweg eröffnet, den IFI der Stadt Pesaro spendete. Er wurde nach Umberto Cardinali benannt und am 4. Dezember 2008, im Zuge der Festivitäten anlässlich des hundertsten Geburtstag von Cardinali angekündigt.
„Cardinali hat fast ein Jahrhundert lang in Symbiose mit dem Fahrrad gelebt. Er hat zweimal am Giro d’Italia teilgenommen, die Fahrradfabrik Cicli Adriatica, eine Firma, die die Bewohner unseres Gebiets sozusagen zum Fahrradgebrauch „erzogen“ hat, gegründet, und ist fast bis zum Alter von hundert Jahren weitergeradelt. Sein großer Traum war ein Radweg, der Pesaro dem Meer entlang mit Gabicce verbindet. Wir haben die Idee „seines“ Unternehmens IFI, den Radweg nach ihm zu benennen, begeistert geteilt. Der Name Cardinali war eine gute Botschaft, ein Beispiel dafür, wie ein Unternehmen etwas für die Gemeinschaft tun kann. Insbesondere dieser neue Radweg wurde sehr positiv angenommen, er wurde sogar schon lange vor seiner Eröffnung und vor seiner Asphaltierung genutzt.“
Luca Ceriscioli - Bürgermeister von Pesaro von 2004 bis 2014,
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„Wir befinden uns im Zeitalter des globalen Markts und der Finanz und die Beziehung zwischen Unternehmen, Arbeit, Region und Gesellschaft scheint aus der Mode gekommen zu sein. Eine Geschichte der Vergangenheit also, die „vorüber“ ist und von Events überholt wurde. Aus einer anderen Zeit und ich würde fast sagen, fehl am Ort. Denn die Orte der Wirtschaft sind meist eigentlich keine richtigen Orte mehr. Andererseits, wo haben denn die Märkte, der IWF, die EZB ihren Sitz? Und weiter: Standards & Poors, Moody’s, Fitch? […] Personen ohne Gesicht, Orte ohne Ort. So erklärt sich die wachsende Macht der Experten in unserem Zeitalter. Die Techniker: Sie kennen die Märkte, weil sie ihre Berater und Vertreter sind. Sie genießen das Vertrauen der großen Finanz und der internationalen Währungsbehörden (auch sie sind „Instanzen ohne Identität“). […] In Pesaro ist das Unternehmen aus der Familie heraus entstanden. Und es ist überwiegend ein „Familienunternehmen“ geblieben. Es entwickelte sich meist aus Handwerksbetrieben, die sowohl für den Export als auch für den heimischen Markt Waren produzieren. Oft sind sie durch Netzwerke informeller Beziehungen miteinander verbunden. Verbindungen, die auf Bekanntschaft und Vertrauen bauen, die Arbeiter, Handwerker und Unternehmer kleiner und manchmal mittelgroßer Betriebe miteinander verknüpfen. […] Die Arbeit: Sie ist ein gemeinsamer Nenner. Sie ist für die Menschen und Familien eine Einkommensgarantie und Lebensressource. Aber auch eine Quelle der Identität und Legitimation. Ein Wert. Die Beziehung zwischen Unternehmen und der lokalen Gesellschaft wurde oft über persönliche Beziehungen gestärkt. Sie geht über die traditionelle Unterscheidung zwischen Klassen und Schichten hinaus. Unternehmer und Arbeiter kennen sich nämlich und treffen sich auch außerhalb des Arbeitsplatzes. Die Arbeitnehmer trachten im übrigen danach, und schaffen es auch manchmal, unabhängig zu werden.“
Ilvo Diamanti - Politologe, Dozent an der Universität Urbino Carlo Bo, Autor für die Tageszeitung La Repubblica
„Mit dem Ende der 60er Jahre hält man bei IFI die Zeit für gekommen, die Trainingsphase hinter sich zu lassen und sich für die italienische Meisterschaft anzumelden. Aber man wollte sofort um den Titel kämpfen und nicht etwa am Tabellenende dahin fristen und die Fans bis zum letzten Spieltag leiden lassen, um schließlich doch noch in letzter Minute aufzuholen. Ambitionen, auf die gut reagiert wurde, denn es wurde eine erfolgreiche Taktik entwickelt, die auf der Idee der industriellen Einrichtung nach Maß basiert, um sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Und am Ende war es das Ei des Kolumbus, mit dem die Meisterschaft gewonnen wurde. Nur hat vor Kolumbus eben niemand darüber nachgedacht, wie man die uralte Frage, wie man ein Ei zum Stehen bringt, beantworten könnte. Ausgehend vom selben Prinzip, nennen wir das Rezept das Ei von IFI. Da der Appetit bekanntlich beim Essen kommt, will man bei IFI nach dem italienischen Meisterschaftstitel weiter nach oben und spielt im Europacup mit, sozusagen in der heutigen Champions League, ohne für die Spiele im Fernsehen zahlen zu müssen. Eine Idee gerät ins Rollen und die Konkurrenz ins Wanken: die zusammensetzbare Bartheke. […] Und wäre es dann denkbar, dass sich IFI kein angemessenes Outfit für die feierliche Gelegenheit des Jahrhundertwechsel zulegt? Natürlich nicht. „Einen kleinen Beitrag zur Feier dieses Anlasses können wir vielleicht auch leisten“, sagt Tonti bescheiden. „Davon bin ich überzeugt“, bestätigt Testaguzzi. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Gewissheit, dass wir in einem „postmodernen Zustand“ schweben, über den man lange mit dem französischen Philosophen Jean Francois Lyotard gesprochen hat. Das heißt dann, dass die alten Regeln weniger wichtig sind, dass das Immaterielle und Imaginäre viel schwerer wiegen, dass die Phantasie die Kraft hat, die von den Revolutionären der 68er-Bewegung vorausgesagt wurde. „Also soll es Tonda sein“, rufen sie einstimmig. […] Aber die Angelegenheit endet selbstverständlich nicht hier. Denn IFI ruht sich bekanntlich ja nicht auf seinen Lorbeeren aus. Natürlich freut man sich über das 50jährige Jubiläum. Aber man hat bereits großartige Überraschungen im Ärmel, die sich für die nächsten halben Jahrhunderte niemand vorstellen kann.“
Roberto Bertinetti – Schriftsteller und Dozent für englische Literatur an der Universität Triest
„Es kommt oft vor, und das ist das Schöne an unserem Beruf, dass wir im Herzen unserer Region auf außerordentliche Firmengeschichten stoßen. Ich verwende das Wort „stoßen“ nicht zufällig, denn Italien ist ein Land, in dem man oft über Herausragendes stolpert. Als wir IFI im Jahr 2008 durch die Empfehlung eines Unternehmens von Symbola kennenlernten, hatten wir sofort das Gefühl, es mit einem Beginner zu tun zu haben. […] Wir bei Symbola bezeichnen als Beginner wörtlich jene Betriebe, die beginnen, die sich stark an Qualität orientieren, die in der Lage sind, neue Wege zu konzeptualisieren und zu entwickeln, Wettbewerbsregeln zu ändern oder neue Sektoren zu entwickeln. IFI hat aus dem Nichts eine Branche entwickelt, die es vorher noch nicht gegeben hatte, und die höchstes Qualitätsniveau erreichte, nämlich die Branche der industriellen Barmöbel. Genau in dem Moment, als es so aussieht, als würden die anderen Betriebe aufholen, wird Tonda vorgestellt und IFI gibt in der Branche des handwerklich hergestellten Gelatos erneut die Spielregeln vor. Ambition, Entschlossenheit, Leidenschaft, Austausch, Kompetenz, Gefühl der Betriebszugehörigkeit, eine Beziehung zur Region. Das sind die Zutaten für den Erfolg von IFI und sie machen diese schöne Erfahrung zu einem Beispiel des neuen Made in Italy.“
Domenico Sturabotti – Direktor von Symbola
„IFI: eine italienische Geschichte. Das italienische Design unterscheidet sich im weltweiten Vergleich durch die Komponente der Herausforderung, wobei Planer und Unternehmer gemeinsam auf der Suche nach Qualität, Schönheit, Innovation zusammenarbeiten. […] Produkte für die Industrie zu erzeugen, wird daher gleichzeitig zu einer technischen und menschlichen Reaktion, einer Art Offenbarung über die Welt, die uns umgibt, einer Art, unsere Freude an der Arbeit mit den Händen, dem Geist und dem Herzen auszudrücken. In diesem Prozess liegt viel mehr als nur eine Antwort auf ein kommerzielles Bedürfnis; es ist gleichsam eine Notwendigkeit, unserer ureigenen Identität Ausdruck zu verleihen. Vom Leben eines Betriebs oder eines bestimmten Produkts zu erzählen, bedeutet daher immer, von Menschen zu erzählen, die es sich zum Ziel machten, Konventionen herauszufordern und dies schließlich auch in die Tat umsetzten. Gutes zu tun und Gutes zu produzieren wird zu einem Beruf, bleibt aber ein Vergnügen und eine Genugtuung für den ausführenden Arbeiter, den Planer und den Unternehmer. Das Streben nach der korrekten Umsetzung und die Liebe zum Detail gehen über die Notwendigkeit zu produzieren hinaus und repräsentieren getreu unsere herausragenden Begabungen.“
Luisa Bocchietto – Vorsitzende von ADI zwischen 2008 und 2014
„Die Kollektion Farnesina Design entsteht zum Zweck der Förderung hervorragender Leistungen des Designs Made in Italy, sie dient einer kulturellen Vertiefung des Know-hows der Betriebe auf der italienischen Halbinsel und der Bekanntmachung ihre Besonderheiten im Ausland. Natürlich durfte das Unternehmen IFI, das mit seiner Forschung im Bereich der Planung, der Funktionalität und der Ästhetik der Objekte seit jeher ein berühmter Bezugspunkt für Diskussionen rund um das Design ist, dabei nicht fehlen. […]“ Als Kuratorin war ich zusammen mit dem wissenschaftlichen Ausschuss hoffnungslos berührt von der Eleganz und der Poesie, die ein modernes Objekt wie Tonda über seine raffinierten Linien vom ersten Moment an auszustrahlen vermochte, und ich war von Anfang an davon überzeugt, dass es zusammen mit anderen für die Kollektion Farnesina Design ausgewählten Betrieben zum Fahnenträger der besonders intensiven Kreativität, die für die Geschichte der italienischen Kultur so typisch ist, werden musste.“
Renza Fornaroli - Kuratorin der Kollektion Farnesina Design
„[…] Das Institut ISIA in Urbino wächst und wird zu einer komplexen Realität, die sich in ideeller Hinsicht immer mehr den Bedürfnissen des Sozialwesens annähert. Das alles kann sich einzig und allein durch eine intensivere Wechselbeziehung mit der Region, ihren öffentlichen Strukturen und ihren Betrieben weiter entwickeln. Es erscheint aber sehr schwierig, die Bedürfnisse der Ausbildung mit den Dringlichkeiten der Produktion unter einen Hut zu bringen. Den Betrieben wird viel Aufmerksamkeit abverlangt, da sie, wenn auch nur im Rahmen ihrer eigenen Bedürfnisse, stets alle Aspekte, die mit der Ausbildung zu tun haben, im Auge behalten müssen. Analysen, Forschung und Methodologie sind Teil eines Projekts und wenn sie von Zügeln befreit werden, können sie etwas Neues hervorbringen, eine reelle Vision, die nicht von der Hektik des Alltags beeinflusst wird. Also ich glaube, dass IFI diese Sensibilität gezeigt hat und es den Studenten, die daran gearbeitet haben, ermöglicht hat, ihren Weg bei der Planung bestmöglich zum Ausdruck zu bringen und dabei gleichzeitig auf korrekte Weise auf die bestehenden Anforderungen zu reagieren.“
Roberto Pieracini - Grafikdesigner, Direktor des Instituts ISIA, Urbino